Die Katastrophen-Touristen

Unwetter GrossWährend dem Helfen am Grossbach geht einem so manches durch den Kopf.

Was mir aber besonders aufgefallen ist, sind die Katastrophen-Touristen.

Es ist ganz klar und legitim, dass Einheimische nach einer Nacht wie vom Mittwoch auf den Donnerstag sehen wollen, weshalb da ein solches Aufgebot an Feuerwehr und freiwilligen Helfern nötig war.

Es ist auch klar, dass die Kategorie Profi-Katastrophen-Tourist Bilder und Filmmaterial in die Redaktionen senden muss, solange er nicht gleich versucht die Fotos aus dem fahrenden Wagen zu schiessen und ein bisschen Privatsphäre respektiert.

Unwetter GrossEs ist aber nicht ganz klar, weshalb Familien-Katastrophen-Touristen mit dem Familienvan mehrmals mit Kind und Kegel durch das Zentrum der Aufräumarbeiten tuckerln oder Jugendliche ihre Stylecarossen mitten im organisierten Chaos abstellen müssen, bis die Feuerwehr die Strassen sperren muss um wirklich nur Helfer hineinfahren zu lassen.

Die Königsklasse des Katastrophentourismus bilden aber bestimmt die Sonntags-Katastrophen-Touristen. Die machen nicht einmal die Autos schmutzig – die kommen mit dem Flieger und kreisen teilweise im Tiefflug mehrmals über das Gebiet um den zahlenden Gästen mehr zu bieten als bloss ein kurzer An- und Ãœberblick. So viele Flugbewegungen hatten wir noch nie an einem Sonntag.

Unwetter GrossBleibt zu hoffen, dass diese Leute gesehen haben, wie schön wir es eigentlich hätten und vielleicht kommt der Eine oder Andere zurück um zu helfen die Tonnen von Hölzern und Geröll auf dem Weideland wegzuräumen oder um die restlichen Keller und Garagen auszuräumen und zu reinigen. marni

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